24 Stunden Pflege – Thema mit Aufklärungsbedarf

Veröffentlicht von Roli am

Wer nicht mit der Situation konfrontiert ist, wird sich wenig Gedanken darüber machen. Was, wenn Du, alleinstehend, eine Verletzung hast, die Dich über mehrere Monate hilfsbedürftig macht? Was, wenn Du pflegebedürftig bist und keine Freunde oder Verwandten hast, die Dir helfen können? 24 Stunden Pflege ist ein Thema, mit dem sich die meisten Menschen nicht auseinandersetzen, bis sie davon betroffen sind. Und eines, zu dem viele Gerüchte existieren. Wir haben bei einem Unternehmen in Österreich nachgefragt, was Sache ist.

Hilfe in Würde: So kann das funktionieren

Über die 24 Stunden Hilfe und die Organisationen, die sie anbieten, kursieren verschiedenste Gerüchte. Eines davon betrifft die mangelnde Ausbildung der BetreuerInnen. Sie hätten zum Teil keine Ahnung, heißt es, würden die PatientInnen deshalb auch nicht wirklich gut betreuen können.

„Bei uns ist ein abgeschlossenes Pflegekurs mit mindestens 220 Stunden Pflicht“, erklärt man bei „Hilfe in Würde“ in Oberösterreich, „selbstverständlich akzeptieren wir aber auch Pflegekräfte, die bereits in der Pflege tätig waren und das nachweisen können. Für uns ist es auch sehr wichtig, dass die Menschen, die für uns arbeiten wollen, liebevoll und fürsorglich mit alten und kranken Menschen umgehen. Das theoretische Wissen allein genügt einfach nicht, um eine würdige und gute Pflege zu ermöglichen“.

Doch auch für die Gegenseite, sprich für die BetreuerInnen soll es so sein – die Arbeit soll entsprechend bezahlt werden und es sollen keine versteckten Kosten auftauchen. Auch hier bietet „Hilfe in Würde“ Transparenz: Die Fahrtkosten werden komplett von den Antragstellern getragen, den BetreuerInnen wird finanzielle Sicherheit und absolute Transparenz in der Abrechnung gewährleistet.

So kann Hilfe in Würde aussehen – wir freuen uns über dieses österreichische Unternehmen, das heuer (2019) sein 15-jähriges Jubiläum feierte.

Und was sagen die BetreuerInnen?

Mit zwei Betreuerinnen konnten wir vor Ort sprechen und uns ihre Arbeitssituation ansehen. Margot, 54, kommt aus der Slowakei und hat dort in einer leitenden Position in einer Bank gearbeitet. „Als ich 50 wurde, stand ich knapp am burnout“, erzählt Margot, „ich habe gekündigt, bevor es mich erwischt hat und mir ein halbes Jahr Auszeit gegönnt. So lange reichten meine Reserven locker aus. Ich dachte, in meiner Position wurde ich ganz leicht wieder eine Arbeit in dem Bereich finden. Das war aber leider nicht so. Ich habe mich verkalkuliert. Als ich dann in der 24 Stunden Pflege begonnen habe, dachte ich, das mache ich nur vorübergehend, irgendwann finde ich wieder was im Bankbereich. Aber nun gefällt es mir so gut – ich möchte das gar nicht mehr anders haben.“

Und wie sieht das mit dem Heimweh aus, wollen wir wissen. Margot ist alleinstehend, mit Freunden und Freundinnen ist sie in regem Kontakt über die sozialen Medien. Bei Ella sieht das anders aus, sie ist geschieden, hat zwei erwachsene Kinder, ein Enkelkind und vermisst ihre Familie sehr. Ihre Betreuungsperson lebt in einem kleinen Dorf. „Ich finde es sehr schön, dass ich hier im Dorf nach einer Weile aufgenommen worden bin, ein klein wenig dazugehöre“, erzählt sie, „Nachbarn kommen zu Besuch, manchmal werde ich auch zu Unternehmungen eingeladen. Das macht das Heimweh ein klein wenig leichter“.

Österreich innovativ – wir stellen coole österreichische Unternehmen, solle Innovationen und die besten Erfindungen aus Österreich vor!

Kategorien: ÖsterreichSoziales

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